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Darf man als Buddhist beim Bügeln Musik hören?
#1
Als Buddhist soll man ja mit seinem Bewusstsein ganz bei der Sache sein, die man gerade tut. 
Ich habe allerdings immer Probleme bei lästiger Hausarbeit und muss dabei Musik oder einen Podcast hören, um es
mir etwas erträglicher zu machen. Verhindert diese Verhaltensweise die Erleuchtung? Muss ich als Buddhist, nicht 
meinen Widerwillen gegen Hausarbeit ganz grundsätzlich loswerden statt mir das irgendwie erträglicher zu machen?

Ich habe mir selbst vorläufig folgende Antwort gegeben:

Wenn ich durch den Wald gehe darf ich als Buddhist gleichzeitig die Schöhnheit der Natur mit dem Augen
und das Gezwitscher der Vögel mit den Ohren wahrnehmen. Die buddhistische Lehre verlangt ja nicht, dass
man bestimmte Sinneswahrnehmungen ausblendet. An diesen Gedanken anknüpfend, darf ich bei lästiger 
Hausarbeit mir auch eine Situation künstlich schaffen, in der eine akustische Umgebung den Gesamteindruck
der gegenwärtigen Situation verbessert. Danach wäre es allerdings problematisch einen Podcast zu hören, da 
hier ja durch Wortbeiträge eine zweite Realität aufgebaut wird. Auch Musik mit Texten in einer Sprache, die man
versteht, wäre ein Problem. Instrumentalmusik oder Gesang in einer Sprache, die man nicht beherrscht, sind
hingegen in Ordnung.

Was meint ihr?
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#2
(23-06-2025, 07:48)Thomas der Ungläubige schrieb: Als Buddhist soll man ja mit seinem Bewusstsein ganz bei der Sache sein, die man gerade tut. 
Was meint ihr?

Ich meine, dass alle Buddhisten von einer irgendwelchen Erleuchtung träumen und keiner weis, was diese Erleuchtung eigentlich genau sein soll.
Solange du damit außer dir selber keinem  anderen schadest, träum einfach weiter. Der Weg ist das Ziel.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#3
Beitrag #1
(23-06-2025, 07:48)Thomas der Ungläubige schrieb: Wenn ich durch den Wald gehe darf ich als Buddhist gleichzeitig die Schöhnheit der Natur mit dem Augen
und das Gezwitscher der Vögel mit den Ohren wahrnehmen. Die buddhistische Lehre verlangt ja nicht, dass
man bestimmte Sinneswahrnehmungen ausblendet.

Du hast folgende prinzipielle Frage aufgeworfen (Thema: "Darf man als Buddhist beim Bügeln Musik hören?)" die eigentlich - da prinzipiell - nicht uninteressant ist.

Zuerst eine Frage: Du stellst dich als Buddhisten dar, hast aber unter Deinen Namen den Zusatz geschrieben: "Progressiver Katholik"

Zu Deiner Sache:
Ein junger Katholik erzählte mir, dass er in einer Familie eines anderen erstsemestrigen Studienkollegen (sein vormaliger Schulkollege) zum Mittagessen und nachfolgendem gemeinsamen Studieren eingeladen war. Nach dem Essen begann eine Gebetsrunde, ein voller Rosenkranz, der ihm zu viel wurde. Er zündete sich während des Rosenkranzes eine Zigarette an. Sicher nicht um zu provozieren, sondern wegen der ungewohnten Dauer der Gebetsrunde.
Die Hausfrau war ganz entsetzt: "Wie kannst Du beim beten rauchen?" - doch der Hausherr sagte gütig: "Es ist nicht verboten, beim rauchen zu beten"



Zum Buddhismus
Ich kenne mich im Buddhismus nicht besonders aus (wer tut das?) und weiß nur das, was ich in der Schule darüber gehört habe - aber ich vermute sehr, dass es kein prinzipielles Verbot für Buddhisten gibt, bei der Hausarbeit (Bügeln) im Hintergrund Musik zu hören. Kommt aber wohl auf die Art der Musik an. Und auf die Lautstärke. Und ob die Musik im Hintergrund spielt (Plattenspieler) oder Kopfhörer!

Das Beispiel mit dem Wald ist sehr schön. Das Gezwitscher der Vögel passt gut zur Schöhnheit der Natur
Aber mit einem Kopfhörer Musik im Wald hören, würde ich unpassend empfinden - Buddhismus hin oder her
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#4
Ich sehe keine Konflikte zwischen dem Zen-Buddhismus und dem Christentum. Das kann man sehr gut verbinden.

Und @geobacter: Wie kann man sich selbst schaden, indem man achtsam und bewusst lebt? Die Probleme
menschlicher Existenz entstehen doch immer nur, wenn man es nicht tut.
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#5
(23-06-2025, 17:29)Thomas der Ungläubige schrieb: @geobacter: Wie kann man sich selbst schaden, indem man achtsam und bewusst lebt? Die Probleme
menschlicher Existenz entstehen doch immer nur, wenn man es nicht tut.

*https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Narzissmus+achtsamkeit&sei=N3RZaLebHKLp7_UP9Nj2uQE
Das erst mal zum einen. 

Und zum "anderen" denke ich auch, dass so mancher einer, der sich selber gerne öffentlich "lobet und preiset" ein achtsamer Buddhist zu sein... aber in sonstige Widersprüche verstrickt .. usw. usf. .. nicht so wirklich auch ein bessere Mensch ist. 

Zum Schaden in soweit... "Kunst liegt immer im Auge des Betrachters"...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#6
(23-06-2025, 17:29)Thomas der Ungläubige schrieb: Ich sehe keine Konflikte zwischen dem Zen-Buddhismus und dem Christentum. Das kann man sehr gut verbinden.

Das habe ich schon öfter gehört. Im Kampfsport scheint es angeblich viele Zen-Buddhisten zu geben in Europa, allesamt Christen
Man sagt, der Begründer des echten Judo (nicht des degenerierten rein sportlichen Judo), Jigorō Kanō (1860–1938) war stark beeinflusst
von Zen-Buddhismus und Konfuzianismus

Samurai wurden in Zen geschult, um in Lebensgefahr ruhig und klar zu bleiben.

Der Zen-Buddhismus wird oft als gemeinsame Wurzel von Jiu Jitsu, Karate, Judo gesehen
Alle genannten drei Wege - Jiu Jitsu, Karate, Judo - sind angeblich Wege des Zen-Buddhismus zur Selbstbeherrschung, inneren Ruhe und geistiger Klarheit. Bewegung und Atemtechnik. Technik als Mittel, nicht Ziel.

Und erst das Bogenschießen ! Kyūdō - der Weg des Bogens - ist eine Lebensschule. Es sind starke Zen-Einflüsse zu sehen: Kyūdō ist viel mehr als sportliches Schießen – es ist eine meditative Praxis, bei der innere Haltung, Atmung und Achtsamkeit wichtig sind

Ein oft gehörtes Zitat aus dem Zen-Kyūdō-Kontext:
"Die Zielscheibe wurde nicht primär aufgestellt, damit sie getroffen wird, sondern sie dient dazu, um dich selbst zu erkennen."

Interessant ist auch die Ernährungsweise im Zen-Buddhismus, beruhend auf der Balance von Yin und Yang

Der Buddhismus als Basis einer Ernährungslehre ist oft im Gespräch
Man soll alle schädlichen Substanzen meiden (tierisches Fett, Zucker, Kartoffeln (da extrem Yin), Kaffee, Alkohol, Tabak) um einen klaren Kopf zu bekommen

Hier im Forum, in Buddhismus > Die mumifizierte Mönchsmumie im Tempel Wat Khunaram
schrieb einer über "eine Kombination aus Medikamenten und rituellen Handlungen"
Schau Dir das an! Eine interessante Diskussion über den Buddhismus, aber das mit den "Medikamenten" kann ich mir schwer vorstellen, oder gibt es da bestimmte Tees ?

Angeblich gibt es einen giftigen Tee aus dem Saft des Urushi-Baums. Der Saft wird normalerweise verwendet, um Schüsseln, Teller und Möbel zu lackieren, wenn man ihn trinkt, versiegelt er die Gedärme und der Organismus kann nichts mehr aufnehmen, weder Wasser noch Kohlehydrate noch Proteine noch Minerale oder Vitamine. Der Mensch verdurstet bei lebendigem Leib (Dehydration) oder verhungert (wird bewusstlos durch absinken des Zuckerspiegels) - je nachdem was zuerst eintritt

Das lässt mich an das Nagelbrett zur Meditation denken

Zwar stammt das Nagelbrett nicht aus dem Zen-Buddhismus, aber es passt zu vielen seiner Prinzipien:

Zen-Prinzip - Anwendung auf die Meditation mit dem Nagelbrett
Mushin (leerer Geist) - Keine Reaktion auf Schmerzen, keine Gedanken bewerten
Zanshin (Wachsamkeit) - Höchste Achtsamkeit für Körpersignale
Fudoshin (unerschütterlicher Geist) - In der Empfindung ruhig bleiben
Shikantaza ("Nur sitzen") - "Nur liegen", ohne Zweck oder Ziel
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#7
(23-06-2025, 17:29)Thomas der Ungläubige schrieb: Ich sehe keine Konflikte zwischen dem Zen-Buddhismus und dem Christentum. Das kann man sehr gut verbinden.
Das spricht nicht für den Zen-Buddhismus.
Warum sollte man überhaupt etwas bügeln? Ein katholischer Arbeitskollege behauptete Unterhosen zu bügeln, wegen der Hygiene. Bügeln schadet der Umwelt. Nicht zu bügeln bedeutet weniger Energieverbrauch und somit weniger CO₂ Freisetzung.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#8
Freilich darf man als Buddhist beim Bügeln Musik hören. Ich empfehle jedem Buddhisten beim Bügeln   "Unchain My Heart"..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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