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Jeder Mensch sagt doch "ich" - Druckversion

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Jeder Mensch sagt doch "ich" - Heilungsplanet - 18-09-2022

Hallo,

was mir immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass jeder Mensch das Wort ich sagt.
"Ich mache, ich bin, ich habe, ich will".... Aber wenn man dann kontert mit "Ichstörung",
dann frage ich mich, warum verwenden wir dann die Konvergenz "Ich"?
Wenn der Mensch kein Ich hätte, was wäre das Leben dann?
Jeder Mensch sagt doch ich .

Deswegen verstehe ich die Wissenschaft nicht, die Meint, immer wieder das Ich zu begutachten.
Das Ich ist was Schönes. Dadurch kann der Mensch sein ich beschreiben.
Die Menschen müssten mehr übers ich leben.
Ich sage nur, das was ich denke.
Ich denke immer daran, dass das ich unser Beobachter ist.

Unser Leben ist der Schöpfer, das Ich, der Gott gleichermaßen.
Wenn es keinen Gott gäbe, hätte auch niemand ein ich.
Da aber jeder Ich .... sagt, muss es das doch geben?

Mfg
Heilungsplanert


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Ulan - 18-09-2022

Nun, Dir sind Wertvorstellungen halt wichtiger als empirisches Wissen.

Dass es das Ich gibt, steht ja ausser Frage. Die Forschung geht eher darueber, was das genau ist und wie es sich ausbildet. Das halte ich fuer eine interessante Frage, und das ist eine Ansicht, die wohl von vielen Menschen geteilt wird, sonst gaebe es keine Psychologie, die sich mit so etwas beschaeftigt.

Saetze wie "Wenn es keinen Gott gäbe, hätte auch niemand ein ich" haengen letztlich im luftleeren Raum, weil sie an Dein postuliertes Glaubensbekenntnis aufgehaengt sind. Glaubensbekenntnisse muss niemand teilen, und die daraus folgenden angeblichen Antworten erst recht nicht.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 18-09-2022

(18-09-2022, 11:24)Heilungsplanet schrieb: Hallo,

was mir immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass jeder Mensch das Wort ich sagt.
"Ich mache, ich bin, ich habe, ich will".... Aber wenn man dann kontert mit "Ichstörung",
dann frage ich mich, warum verwenden wir dann die Konvergenz "Ich"?

Dieses "ich" wird erst zum psychiatrischen Problem, wenn es "s-ICH" selber in allem und überall in den Vordergrund stellt. Ohne dies nach den üblichen Regeln von Ursache und Wirkung begründen zu können.

"Mein" Glaube der jedem heilig sein SOLL und muss, damit ich mit mir selber in Frieden leben kann...
Jede Wahrheit SOLL und muss immer so schön sein, dass "ICH" mich in meinem Selbstideal  mit ihr identifizieren kann. Wie umgekehrt alle Wahrheit eine Beleidigung/Kränkung meines ICH ist, wenn sie meinen Glauben im Nichtwissen nicht ehrt.

Bei kleinen Kindern ist das ein ganz normaler Teil ihrer Persönlichkeitsentwicklung die sich im ich von anderen unterscheidet. Bei Erwachsenen meist eine hartnäckige Fehlentwicklung in ihrer Persönlichkeit.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Reklov - 18-09-2022

(18-09-2022, 12:02)Ulan schrieb: Nun, Dir sind Wertvorstellungen halt wichtiger als empirisches Wissen.

Dass es das Ich gibt, steht ja ausser Frage. Die Forschung geht eher darueber, was das genau ist und wie es sich ausbildet. Das halte ich fuer eine interessante Frage, und das ist eine Ansicht, die wohl von vielen Menschen geteilt wird, sonst gaebe es keine Psychologie, die sich mit so etwas beschaeftigt.

Saetze wie "Wenn es keinen Gott gäbe, hätte auch niemand ein ich" haengen letztlich im luftleeren Raum, weil sie an Dein postuliertes Glaubensbekenntnis aufgehaengt sind. Glaubensbekenntnisse muss niemand teilen, und die daraus folgenden angeblichen Antworten erst recht nicht.

... das ICH ist ein Resultat des wachsenden Bewusstseins!

Kleinkinder sprechen erst ab einem bestimmten Alter davon, indem sie plötzlich sagen: "Ich will dies"...

Das Kind entdeckt sein Ich

Gegen Ende seines zweiten Lebensjahres erkennt sich ein Kind erstmals im Spiegel. Hat es bis dahin eher einen Spielpartner in seinem Spiegelbild vermutet, so weiß es jetzt: Das bin ich! Bis ein Kind allerdings auch "Ich" sagt, wenn es von sich redet, vergehen meist noch einige Monate.

Der Ursprung eines jeden ICH-BEWUSSTSEINS ist aber zunächst die Existenz. Wer als Einzelner ohne Kommunikation dasteht, kann sich zwar zeigen, aber nicht erfüllen. Würde eine einzelne Person, die ohne Welt dasteht, überhaupt noch als Dasein bezeichnet werden können?
Jede Idee wird von einer Existenz getragen, die aber zusammenbricht, wenn alle Existenz sie verlässt. So kann umgekert Existenz nur sein in einer Welt, die allein durch Ideen aus einem leeren oder von verwirrenden Realitäten zerstreut erfüllten Raum zu einem Ganzen wird, in welchem Gehalt und Geborgenheit ist. Im Zusammenbruch aller durch Ideen beseelten Welt ist der/die Einzelne in die Wüste verstoßen.

WAHRHEIT ist identisch mit Existenzbewusstsein. Mit dem objektiv erfüllbaren Satz "ich bin" ist im "ich" weder die empirische Individualität als Objekt psychologischer Betrachtung, noch das "ich denke" des Bewusstseins überhaupt getroffen.

Wüssten wir, was das "ich" sei, so wüssten wir, was WAHRHEIT wäre. Auch wenn die gegenständliche Fixierung dieser Wahrheit unmöglich ist, so können wir ihrer zumindest in Vollzügen gewiss sein.
Was "ich" selbst bin, bleibt daher immer eine Frage, trägt aber alles andere als erfüllte Gewissheit. Was der/die Einzelne ist, wird nie ihr Besitz, sondern bleibt lediglich ihr Selbstkönnen. Wüssten wir es, so wären wir es nicht mehr, da wir unserer selbst im Zeitdasein nur als Aufgegebensein inne werden.
Unsere existenzielle Wahrheit kann daher als schlichte Unbedingtheit auf sich beruhen, ohne sich wissen zu wollen.
In den mächtigsten Existenzen wird diese Kargheit fühlbar, welche verzichtet - und kein Bild, keine Sichtbarkeit des Wesens selbst gewinnt.

Das ICH hat nur ein Gewicht. Es weiß nur die Nichtigkeit, sich von der Transzendenz "geschenkt" zu sein und im eigentlichen Selbstsein dennoch radikalste Abhängigkeit zu erfahren.

Gruß von Reklov


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 19-09-2022

(18-09-2022, 16:18)Reklov schrieb:
(18-09-2022, 12:02)Ulan schrieb: Nun, Dir sind Wertvorstellungen halt wichtiger als empirisches Wissen.

Dass es das Ich gibt, steht ja ausser Frage. Die Forschung geht eher darueber, was das genau ist und wie es sich ausbildet. Das halte ich fuer eine interessante Frage, und das ist eine Ansicht, die wohl von vielen Menschen geteilt wird, sonst gaebe es keine Psychologie, die sich mit so etwas beschaeftigt.

Saetze wie "Wenn es keinen Gott gäbe, hätte auch niemand ein ich" haengen letztlich im luftleeren Raum, weil sie an Dein postuliertes Glaubensbekenntnis aufgehaengt sind. Glaubensbekenntnisse muss niemand teilen, und die daraus folgenden angeblichen Antworten erst recht nicht.

... das ICH ist ein Resultat des wachsenden Bewusstseins!

Die Buddhisten behauten genau das Gegenteil.

Und in der modernen Philosophie und Bewusstseinsforschung ist das ICH eine kindliche Schlussfolgerung, in der es sich von seiner Mitwelt als abgegrenzt wahr nimmt.  Sich in seinem Selbst gegenüber anderen identifiziert. "Pappi und Mamma", nicht mehr als Teil seines Selbst wahrnimmt. Zu verstehen beginnt, dass andere genau wie das ICH selbst, eine eigen Sicht der Dinge haben, die einiges - an für das Überleben - nützliche Vorteile zu bieten hat und auch hilft Schmerzerfahrungen zu vermeiden..

Das Problem ist halt, dass nicht alle Kinder in einem Umfeld aufwachsen in dem auch noch etwas anderes wichtig ist, als frommer Glaube, der ja auch immer seine bösen Feindbilder braucht, die  meist nur von extrem-stroh-dummen Vorurteilen am Leben gehalten werden müssen und können. Sozusagen a priori..


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 19-09-2022

... mit solchen ICH-Kindern hat die Menschengemeinschaft dann später immer ein großes Problem, wenn sich heraus stellt, dass das  Schöne nicht immer wahr und gut ist, wie es der eigenen magischen Selbstwahrnehmung  in aller Selbstverständlichkeit doch nur würdig genug ist. Immer a priori ...


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 19-09-2022

(18-09-2022, 16:18)Reklov schrieb: WAHRHEIT ist identisch mit Existenzbewusstsein. Mit dem objektiv erfüllbaren Satz "ich bin" ist im "ich" weder die empirische Individualität als Objekt psychologischer Betrachtung, noch das "ich denke" des Bewusstseins überhaupt getroffen.

ICH vermittelt dem Selbst seine Identität und unterscheidet  S-ICH damit vom DU, ER IHR, SIE.... Das mag zwar wahr "sein", aber nur in aller Bescheidenheit.

Wenn man von WAHRHEIT spricht, dann meint man üblicherweise eine ÜBEREINSTIMMUNG MIT DER WIRKLICHKEIT.  Bezugnehmend auf das ICH, ist also alle Wahrheit  die das ICH umfasst und um-greift, die jeweils nur seine eigene.

Aber hier, hat das ICH gar mancher Artgenossen und Artgenossinnen ein arges Problem mit sich selber. Man spricht dann von einem sehr labilen Selbstbewusstsein, das sich in allem und überall sein SELBST beweisen muss, um den Wackelkontakt zur eigenen Wahrheit gegenüber der Wirklichkeit zu kompensieren.  Da für solche Wahr-nehmungsgeschädigte alles Schöne immer "wahr sein SOLL", weil die eigene Wirklichkeit dahinter eine ganz andere ist, ist auch ihr ganzes SEIN eine einzige LÜGE..... die dann von ihrer Mitwelt ausgebadet werden SOLL. Deswegen, weil die Betroffenen selbst, gar nicht dazu in der Lage sind zu unterscheiden, was ihre eigene Wahrheit und die der anderen ist. Man redet dann auch von manischer ICH-Bezogenheit, krankhaftem Narzissmus..psychopthologischem WAHN.. usw. usf.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 19-09-2022

Donald Trump-Syndrom. Icon_cheesygrin


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 19-09-2022

(18-09-2022, 11:24)Heilungsplanet schrieb: "Ich mache, ich bin, ich habe, ich will".... Aber wenn man dann kontert mit "Ichstörung",
dann frage ich mich, warum verwenden wir dann die Konvergenz "Ich"?
Wenn der Mensch kein Ich hätte, was wäre das Leben dann?
Jeder Mensch sagt doch ich .

Der Mensch ist ein Herdentier, das.....  wie alle anderen Herdentiere auch, in der Gemeinschaft seiner Herde die deutlich besseren Überlebenschancen hat, um damit auch seinen eigenen Nachwuchs sicherer und deutlich leichter über die schwierigste Phase dessen Lebens zu bringen. Was gäbe es da für einen vernünftigeren Grund als sesshaft zu werden.. Der Mensch ist also Teil eines Superorganismus, welcher in seiner Gesamtheit, das Überleben der einzelnen Individuen viel sicherer und erheblich  leichter macht, wenn die Herde zusammen hält

Was also bedeuten könnte, dass Gott ein Schwarmgeist ist, der aus einer solchen Herde emporgestiegen ist, um im Zusammenleben der einzelne Individuen als Superorganismus, eine regulierende Funktion zu erfüllen, die verhindert, dass die einzelnen Individuen sich im Falle eines Zweifelsfalles, gegenseitig all zu unfair übervorteilen. Der ganze Mechanismus dahinter ist sehr sehr einfach gestrickt, so dass er auch bei Ameisen im Schwarm hervorragend funktioniert. Solch ein Gott ist aber darüber hinaus, ein selbstgerechtes Arschloch, das immer sein auserwähltes, bevorzugtes Volk hat.... da er ja auch im Umkehrschluss von diesem Volk erschaffen wurde.

Wenn das nun mit deiner Frage zu tun hat, warum ICH und wir Wir sind, kannst bei etwas Nachdenken auch sehr leicht selber herausfinden, @Heilungsplanet.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Ekkard - 19-09-2022

(19-09-2022, 22:54)Geobacter schrieb: Der Mensch ist ein Herdentier, das ...
Ja, das ist er wohl! "Ich" ist etwas einfacher ausgedrückt, die Tradition meines Selbst. Mein Selbst umfasst also alle Erinnerungen, die Bezug zu mir als Person haben. Der Überlebensvorteil ist nicht so ohne Weiteres ersichtlich. Es ist wohl richtig, anzunehmen, dass die Ich-Tradition eng mit dem Herdenbewusstsein zu tun hat, wie du das beschrieben hast.
Davon zu unterscheiden sind Urteile, die ich aus dieser Tradition heraus fälle. Hier scheint das Herdenbewusstsein durch. Was "gut", "falsch", "ästhetisch ansprechend", "hässlich", "heilig" oder "langweilig" erscheint, wird weniger im Selbst als in dessen "Herde" (Umfeld) erzeugt.

Insofern bin "Ich" keineswegs so selbstständig, wie ich mir erscheine.

(19-09-2022, 22:54)Geobacter schrieb: Was also bedeuten könnte, dass Gott ein Schwarmgeist ist, der aus einer solchen Herde emporgestiegen ist, um im Zusammenleben der einzelne Individuen als Superorganismus, eine regulierende Funktion zu erfüllen, die verhindert, dass die einzelnen Individuen sich im Falle eines Zweifelsfalles, gegenseitig all zu unfair übervorteilen.
Na, es wird wohl eher das so genannte "Wir-Gefühl" sein, also eine Art Vertrauensvorschuss der engeren Herde gegenüber. Unsere Gedankenwelt versucht, uns in die Gruppe ein- - ja sogar - unterzuordnen. Wie einschlägige Experimente zeigen, geht das soweit, dass richtige Ergebnisse z. B. beim Rechnen, als falsch deklariert werden, nur weil die Gruppe das so behauptet. Es gehört schon ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit dazu, in diesen Fällen nicht "einzuknicken".


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 20-09-2022

(19-09-2022, 23:36)Ekkard schrieb: Na, es wird wohl eher das so genannte "Wir-Gefühl" sein, also eine Art Vertrauensvorschuss der engeren Herde gegenüber. Unsere Gedankenwelt versucht, uns in die Gruppe ein- - ja sogar - unterzuordnen. Wie einschlägige Experimente zeigen, geht das soweit, dass richtige Ergebnisse z. B. beim Rechnen, als falsch deklariert werden, nur weil die Gruppe das so behauptet. Es gehört schon ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit dazu, in diesen Fällen nicht "einzuknicken".

Gott ist ein Netter und Anständiger, wenn es darum geht sich in der Herde zu behaupten, um die schwachen und besonders empfindlichen Mitglieder vor ungehörigen Übergriffen zu verteidigen. Obwohl das letztendlich  zu einer Überpopulation in der Herde führt, die das Herdenwesen  immer mehr gefährdet und in einer fürchterlichen Katastrophe enden muss,  in der das einzelne Individuum nur noch ums eigene (nackte) Überleben kämpft. Das Ende allen WIR-Gefühls.. sozusagen.

Das Problem ist aber, dass Gott sich ja nicht wirklich selbst behauptet und es deswegen sehr riskant ist, Gott zu widersprechen. Dann schon lieber mal fromm eine falsch deklarierte Rechnung durchwinken. Auch wenn es der Aufmerksamkeit nicht entgangen ist, dass da mit dieser Rechnung irgendwas nicht stimmt. Was das im Umkehrschluss bedeutet, mag sich jeder selbst ausrechnen.. Eine kleine Anleitung dazu im nächsten Absatz.

Un-Fromm zu sein heißt ja noch lange nicht, dass das ICH deswegen jedem seiner Nächsten misstraut, sondern nur, dass es die Schwächen Gottes (sieben Hauptsünden) gut kennt und versteht. Und das mag Gott überhaupt nicht. Womit wir dann wieder bei "Gott ist ein kleines Arschloch wie DU und ICH" sind. Ganz ihm zum Bilde.. sozusagen.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Ekkard - 20-09-2022

Wir sehen also eine gewisse Ambivalenz des sich über-ordnenden Schwarmgeistes. Dieser muss daher gelegentlich harte Entscheidungen treffen.
Dass Gott Zweifel nicht mag, ist eine der ersten Geschichten des Alten Bundes - also reine Gruppendynamik.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Heilungsplanet - 20-09-2022

Soll etwa mein gesetzlicher Vertreter mein "Gott" sein?
Ich habe seit 2014 einen gesetzlichen Betreuer.
Manchmal verstehe ich nicht, was der Entscheidet.
Ich komme mir vor wie entmündigt.
Dieser Staat nimmt es sich das Recht raus, Entscheidungen gegen den Willen der Betroffenen zu werten.
Das verstehe ich nicht.
Bsp: mein Betreuer hat mir eine Putzhilfe geordert, die ich nicht wollte.
Nur weil es I"ihm" zu dreckig war.
Aber dass ich hier wohne, interessiert den nicht.
Hier wohnt weder die Putzkraft, noch der Betreuer.
Dass ein gewisser Sauberkeitsstandard erwartet wird, kann ich ja verstehen.
Aber ich verstehe nicht, warum ständig nur ums Putzen geht im leben.
Ich fühle mich dadurch in der Privatsphäre verletzt.
Weil jede Woche eine andere Putztussi kommt. 

Aber zurück zum Ich-Thema.
Wenn wir dem ich eine Identifikation zu weisen, dann frage ich mich, warum.
Eigentlich müssten wir uns ent personifizieren.
Aber dann würden wir ja wie personslos rum laufen.
Jeder hat doch eine Persönlichkeit. Deswegen verstehe ich die Aufregung nicht um das Thema.
Wenn wir uns wie Tote behandeln oder wie Marionetten, dann wäre ja der gesamte Mensch nichts Wert.
Würde aber der Mensch arbeiten, nach seinen Stärken und Fähigkeiten, wäre das viel lockerer und entspannter.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 20-09-2022

(20-09-2022, 11:56)Heilungsplanet schrieb: Soll etwa mein gesetzlicher Vertreter mein "Gott" sein?
Deinen Gott kannst du dir denken wie du ihn braucht, damit du IHM zu Bilde bist. Hängt also davon ab, welche Meinung du von deinem ICH hast.

(20-09-2022, 11:56)Heilungsplanet schrieb: Ich habe seit 2014 einen gesetzlichen Betreuer.
Manchmal verstehe ich nicht, was der Entscheidet.
Ich komme mir vor wie entmündigt.
Ja.. Du nimmst halt wahrscheinlich dein ICH viel zu wichtig. Aber da kann nur Gott dich erlösen...

(20-09-2022, 11:56)Heilungsplanet schrieb: Wenn wir dem ich eine Identifikation zu weisen, dann frage ich mich, warum.
Eigentlich müssten wir uns ent personifizieren.
Aber dann würden wir ja wie personslos rum laufen.
.. aber  immerhin wärst du dann halt immer noch ein DU und bräuchtest einen Betreuer, der D-ich an der Leine führt.. Dein ICH füttert und deine Hinterlassenschaften mit Gummihandschuhen einsammelt.

(20-09-2022, 11:56)Heilungsplanet schrieb: Jeder hat doch eine Persönlichkeit. Deswegen verstehe ich die Aufregung nicht um das Thema.


Ja freilich. Jeder röhrende Hirsch im Wald und auf der Heide und sogar jeder dahergelaufene "Fiffi" der des Nachbarn behinderte Hündin geschändet hat.. hat eine solche Persönlichkeit. Genaugenommen, hat jeder der ein "Arschloch" hat, auch eine Persönlichkeit. Daran ist nichts Aufregendes. Außer, wenn er damit irgendwo "Scheiße" baut und alle anderen daran schuld sind, außer er selber.


RE: Jeder Mensch sagt doch "ich" - Geobacter - 20-09-2022

übrigens: .... jedes ICH das von seinem Ich selber weis, dass es seine Arbeit im Schlaf berrscht, schläft meist beim arbeiten. Damit ist alle Aufregung die einen selber ja gar nicht betrifft, schon angesagt.