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'die dunkle Nacht der Seele' aus Sicht eines Sinnsuchers
#46
wir fassen zusammen …

Kulturell bedingt sehen Christen meist dann noch eine Dualität, wenn es eigentlich schon keine mehr gibt, da ihnen eine nachhaltige Einheitserfahrung bisher offensichtlich verwehrt geblieben ist.


Im Vergleich hierzu scheint mir namenlose Stille ein Gemütszustand zu sein, der Dualismen spontan verschwinden läßt und in den ein Mensch, wenn er ihn einmal gefunden hat, bei aller Hast und Sorge des Alltags immer wieder zurückzukehren vermag.

In der buddhistischen Tradition wird jene Art der Stille, verbunden mit einem Zustand angenehm empfundener Leere seit Jahrhunderten durchaus ehrwürdig als ZEN bezeichnet, was die Eingeweihten allerdings noch nie davon abgehalten hat, mit den Unerfahrenen ihre Spielchen zu treiben.

Denn am Ende stellt auch Zen nur einen Namen dar, der durch die Wirklichkeit begrenzt wird und diese Wirklichkeit ist einfach erlebbar während sie sprachlich, wie wir gesehen haben, nur annäherungsweise abgebildet werden kann
 

Näheres auch unter
www. Einheitserfahrung - bleibt sie Christen oftmals verwehrt ?
oder unter
www. Buddhaland Forum. Meditation auf leeren Magen
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#47
(31-10-2017, 10:35)nescio schrieb: Im Vergleich hierzu scheint mir namenlose Stille ein Gemütszustand zu sein, der Dualismen spontan verschwinden läßt...

Ist das nicht im Prinzip eine Binsenweisheit? Wenn man sich aus allem ausklinkt, was bleibt?
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#48
Dazu fällt mir ein: *http://mymonk.de/zen-witze/
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#49
ein wahrhaft tiefsinniger Humor
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#50
Hmm, ja. Man kann nur hoffen, dass der Humor, so krude er auch sein mag, manchmal der erste Schritt der Annaeherung an bestimmte Konzepte sein mag.
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#51
(31-10-2017, 11:35)Ulan schrieb:
(31-10-2017, 10:35)nescio schrieb: Im Vergleich hierzu scheint mir namenlose Stille ein Gemütszustand zu sein, der Dualismen spontan verschwinden läßt...

Ist das nicht im Prinzip eine Binsenweisheit? Wenn man sich aus allem ausklinkt, was bleibt?


Selbstverständlich ist es eine Binsenweisheit, der allerdings eine gewisse Bedeutung zukommen könnte.

Ähnelt religiöse Stille nicht einem zarten Pflänzchen, das leider allzu oft übersehen und manchmal sogar, bei mangelnder Sensibilität eines gläubigen Menschen oder der dahinter stehenden Institution, absichtlich zertreten wird, wofür es ein gutes Beispiel in unserer abendländischen Kulturgeschichte gibt ? Habt ihr schon einmal etwas von der ‚ewigen Wiederkehr des Gleichen‘ gehört, einem Zitat des Philosophen und Dichters Friedrich Nietzsche ?

Hierbei scheint es mir nicht nur um den Rhythmus eines wiederkehrenden Augenblicks der Stille im Sinne von Leere zu gehen, sondern auch darum, eben jenen geheimnisvoll anmutenden, wohl von allen Religionen dieser Welt mehr oder weniger sorgfältig gehüteten Sprachmustern allmählich auf die Spur zu kommen …

So habe ich mich vor längerer Zeit, auch in unserer eigenen Kultur des christlichen Abendlandes, auf diese Art der Spurensuche begeben und was dabei spontan herausgekommen ist, grenzt angesichts des Schweigens derjenigen, die es schon früher hätten kundtun können, wie gesagt an das Unfaßbare, mit dem hierzulande, in einer zunehmend religionsfernen Zeit, wohl kaum einer mehr gerechnet hätte


PS.
Als Dichter mag Nietzsche vielleicht, rein intuitiv, seine eigene Einheitserfahrung gefunden haben, doch ist ihm so etwas wie buddhistische Meditation zeitlebens fremd geblieben (Originalzitat ‚Fern ist Europa noch von dieser Kultur‘) weshalb er seinen Wink der ewigen Wiederkehr offensichtlich selbst nicht richtig verstanden hat, sich durch eine polternde Philosophie stattdessen die Seele aus dem Leib riss und schließlich einen ganz anderen Weg einschlug.

Steht ein in jungen Jahren durchaus zum christlichen Glauben hingezogener, sich hoffnungsvoll auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begebender, doch am Ende, bekanntlich vom Pilgerweg abgekommener Mensch namens Nietzsche somit nicht stellvertretend für viele von uns Christen ?
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