Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ist die Erde eine Scheibe ?
#91
(07-01-2024, 01:40)Ulan schrieb: Z.B. enthaelt das Johannesevangelium viel woertliche Rede, darunter auch sehr viel, die Jesus zugesprochen wird. Sprachanalyse ergibt, dass die woertliche Rede, egal welcher Person sie im Evangelium zugeordnet wird, saemtlich von nur einer Person verfasst wurde, einem Sprecher von nativem Griechisch, der eine teure Ausbildung hinter sich hatte, und zwar dem Autor des umgebenden Textes. Es ist alles derselbe Stil, derselbe Wortgebrauch, derselbe Satzbau. Bei einem Text, der von fast allen Neutestamentlern in die Gegend vo mehr als 60 Jahrem nach dem Tod Jesu als Entstehungszeitraum verortet wird, bleibt auch gar nichts anderes uebrig.


Sollte diese Sprachanalyse wirklich hieb- und stichfest sein - und nicht wieder nur eine weitere These einer "modernen" Fakultät - dann würde sich lediglich der Verdacht aufdrängen, dass der vorliegende Griechische Text eine nachträgliche Übersetzung ins Griechische ist
#92
(07-01-2024, 12:25)Sinai schrieb: Jetzt mach Jesus nicht runter!
Jesus besuchte schon als Kind gerne den Tempel und sprach dort mit den Lehrern. Lukas 2:46
Die Sprache des Tempels war Hebräisch. Die Thorarollen wurden auf Hebräisch vorgelesen.

Dass die Marktweiber in Galiläa Aramäisch sprachen, und jeder der auf den Markt einkaufen ging um seinen täglichen Bedarf zu decken, mit
ihnen Aramäisch reden musste, hat damit nichts zu tun!

Auch wenn Jesus sich beschwert, dass Gott ihn verlassen hat, was er mit einem Psalmvers tut, benutzt er Aramaeisch.

Und ja, die fantasievollem Maerchen von Lukas am Beginn des mit diesem Namen versehenen Evangeliums wuerden vorschlagen, dass er Hebraeisch wenigstens versteht. Fuer Aramaeischsprachige, die nicht aus Judaea stammten, wie Jesus, gab's aber Texte aus dem Tanach auch in Aramaeisch.

Ansonsten gibt es keine Hinweise, dass vor den griechischsprachigen Texten ueberhaupt irgendetwas Niedergeschriebenes existierte, egal ob Hebraeisch oder das wahrscheinlichere Aramaeisch. Die fruehchristliche Literatur betont, dass sie nichts auf Schriftliches gaben. Was zaehlte, war allein muendliche Ueberlieferung.
#93
(07-01-2024, 12:39)Sinai schrieb: Sollte diese Sprachanalyse wirklich hieb- und stichfest sein - und nicht wieder nur eine weitere These einer "modernen" Fakultät - dann würde sich lediglich der Verdacht aufdrängen, dass der vorliegende Griechische Text eine nachträgliche Übersetzung ins Griechische ist

Auch das wird normalerweise ausgeschlossen, da eine Uebersetzung noch Spuren von aramaeischen Redewendungen etc. enthalten haette. Dem ist nicht so; der Text ist nach Auffassung fast (ein oder zwei Ausnahmen gibt's immer) aller Experten original Griechisch, und zwar sehr kompetentes.
#94
(07-01-2024, 17:11)Ulan schrieb: Fuer Aramaeischsprachige, die nicht aus Judaea stammten, wie Jesus, gab's aber Texte aus dem Tanach auch in Aramaeisch.

Du kannst es nicht lassen
Jesus besuchte doch den Tempel und dort wurden die hebräischen Thorarollen verlesen!

Dass Jesus auf den Märkten in den Ortschaften von Galiläa die Lebensmittel auf Aramäisch verlangte, ist klar. Aber sicher redete er mit den Marktleuten nicht Griechisch - und mit den Aposteln auch nicht
#95
Ich weiss jetzt nicht, woher dieses "Jesus redete nicht Griechisch" kommt, aber da sind wir einer Meinung. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er Griechisch konnte.

Aber auch das ist ja wieder ein Nagel in dem Sarg der Glaubwuerdigkeit vieler NT-Texte. Bei einem solchen Urteil geht es nicht darum, dass Lukas sich bei der Datierung der Geburt Jesu verhauen hat - das ist zwar ein eindeutiger Fehler, aber halt ein laesslicher - sondern um diese vollkommen absurden Vorstellungen, Leute wuerden fuer einen Zensus, der der Steuererhebung dient, zum Registrieren in ein anderes Land gehen, wo sie keine Buerger sind. Oder halt, was mit Sprache zu tun hat, dass die Jerusalemer Gemeinde ihre Beschluesse auf Basis des griechischsprachigen Tanach fasste, also weder hebraeische noch aramaeische Bibeltexte verwendete.

So ist es auch hier. Nein, Jesus sprach kein Griechisch. Das NT sagt, er sprach Aramaeisch, auch was Bibelzitate anging. Sonst ist alles Fantasie.
#96
(07-01-2024, 17:16)Ulan schrieb:
(07-01-2024, 12:39)Sinai schrieb: Sollte diese Sprachanalyse wirklich hieb- und stichfest sein - und nicht wieder nur eine weitere These einer "modernen" Fakultät - dann würde sich lediglich der Verdacht aufdrängen, dass der vorliegende Griechische Text eine nachträgliche Übersetzung ins Griechische ist

Auch das wird normalerweise ausgeschlossen, da eine Uebersetzung noch Spuren von aramaeischen Redewendungen etc. enthalten haette. Dem ist nicht so; der Text ist nach Auffassung fast (ein oder zwei Ausnahmen gibt's immer) aller Experten original Griechisch, und zwar sehr kompetentes.


Auf was willst du denn hinaus ??

Jesus redete in Galiläa mit Marktleuten Aramäisch (Umgangssprache für den täglichen Bedarf)
Im Tempel hörte Jesus natürlich Hebräisch. Die Thorarollen sind bekanntlich in Hebräisch geschrieben . . .
Jesus predigte dem Volk - sicher nicht auf Griechisch!
Wohl sicher machten einige Apostel Gedächtnisprotokolle von den erbauenden Predigten Jesu, und auch sicher nicht auf Griechisch!

Was dann Jahrzehnte später damit geschah, wissen wir nicht so genau, es liegen ausschließlich Griechische Texte vor

Und dass getaufte Griechen im Auftrag der Evangelisten diese Übersetzungen vor der Verbreitung korrekturgelesen hätten, wäre nicht unwahrscheinlich. Die Evangelisten verbesserten ihre Schriften sprachlich und dann gaben sie sie frei
#97
Es ist kaum anzunehmen, dass die Apostel des Lesens und Schreibens maechtig waren. Das waren zum Grossteil Fischerleute. Selbst das NT bezeichnet sie als "Agrammatoi", also Leute, die keine Buchstaben kennen, und als "idiotai", also ohne Bildung.

Aber es ist an der Zeit, diese endlose Tangente zu beenden.
#98
(07-01-2024, 17:36)Ulan schrieb: . . . diese vollkommen absurden Vorstellungen, Leute wuerden fuer einen Zensus, der der Steuererhebung dient, zum Registrieren in ein anderes Land gehen, wo sie keine Buerger sind.

Die Leute sind nicht freiwillig gegangen, um sich registrieren zu lassen.
"In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen." Lukas 2,1-3

Die Römer verstanden wohl bekanntlich keinen Spaß und die Leute waren gezwungen, diese relativ kurze Reise zu unternehmen (ein paar Tage bis zu einer Woche)
#99
(07-01-2024, 17:36)Ulan schrieb: . . . dass Lukas sich bei der Datierung der Geburt Jesu verhauen hat . . .

(07-01-2024, 17:49)Ulan schrieb: Es ist kaum anzunehmen, dass die Apostel des Lesens und Schreibens maechtig waren. Das waren zum Grossteil Fischerleute. Selbst das NT bezeichnet sie als "Agrammatoi", also Leute, die keine Buchstaben kennen, und als "idiotai", also ohne Bildung.

Das ist doch nur mehr Christenbashing

Das Geburtsjahr Jesu wird auch in Frage gestellt, die Apostel als Idioten gewertet, und als analphabetische "Fischerleute" dargestellt.

Die Israeliten sind ein altes Schriftvolk, die Knaben lernten schon als Kleinkinder Hebräisch, und welchen Brotberuf sie dann ausübten, hatte nichts zu sagen
Das Land, in dem Joseph und Maria wohnten, war keine roemische Provinz und sah keine roemischen Steuereintreiber. In die inneren Angelegenheiten dieses Landes, wie Steuerhoehe, wie die erhoben wurde, etc., mischte sich Rom nicht ein. Klientelstaaten bezahlten Pauschalsummen, die deren Regent ablieferte; wie er an das Geld kam, war seine Sache.

Bethlehem dagegen war roemische Provinz und sah roemische Steuereintreiber. Dort wurde auch ein Zensus unter Quirinus durchgefuehrt, der zu einem Aufstand fuehrte. Es macht keinen Sinn, dass sich Leute, die dort nicht steuerpflichtig waren, in irgendwelche Steuerlisten eintragen.

Genau wie Matthaeus musste Lukas irgendeinen Grund erfinden, wie Jesus als Galilaeer in Bethlehem geboren worden sein konnte, damit er mit der davidischen Linie verknuepft werden konnte. Beide Evangelisten erfanden dabei unterschiedliche, sich gegenseitig ausschliessende Loesungen fuer dieses "Problem".
(07-01-2024, 18:06)Sinai schrieb:
(07-01-2024, 17:36)Ulan schrieb: . . . dass Lukas sich bei der Datierung der Geburt Jesu verhauen hat . . .

(07-01-2024, 17:49)Ulan schrieb: Es ist kaum anzunehmen, dass die Apostel des Lesens und Schreibens maechtig waren. Das waren zum Grossteil Fischerleute. Selbst das NT bezeichnet sie als "Agrammatoi", also Leute, die keine Buchstaben kennen, und als "idiotai", also ohne Bildung.

Das ist doch nur mehr Christenbashing

Das Geburtsjahr Jesu wird auch in Frage gestellt, die Apostel als Idioten gewertet, und als analphabetische "Fischerleute" dargestellt.

Du glaubst der Bibel also nur, wenn sie das sagt, was Dir gefaellt. Nicht ich bezeichne die Apostel als "agrammatoi" oder "idotai", sondern die Bibel tut das. Geht das irgendwann in Deinen Kopf? Und dass Lukas da bei seiner Datierung einen Fehler gemacht hat, sollte eigentlich jeder wissen.

Es ist doch nicht meine Schuld, wenn Du weder die Bibel kennst noch die einschlaegigen Werke der Neustestamentler zu diesen Texten.

Ansonsten ist hier Ende der Fahnenstange. Zum Thema kommt anscheinend nichts mehr.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Katholizismus, eine respektable Religion? exkath 30 531 23-04-2024, 11:47
Letzter Beitrag: Sinai
  eine sackgasse namens "synodaler weg" petronius 18 2848 28-05-2023, 22:05
Letzter Beitrag: Sinai
  Himmel (!) und Erde werden vergehen Sinai 5 5099 13-10-2018, 19:55
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste